Sinking Ships (Rezension)



Von Anfang an hatte ich die Vermutung, dass ich Carla und Mitchell zusammen lieben werde. Seit die beiden ihren ersten Auftritt in Burning Bridges hatten, konnte ich nicht anders als dem zweiten Buch entgegenzufiebern. Ob meine hohen Erwartungen auch erfüllt oder doch eher enttäuscht wurden, könnt ihr jetzt lesen:


Allgemeines

Titel: Sinking Ships
Autorin: Tami Fischer
Preis: 12,99€
Format: broschiert
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: 04.11.2019
Seitenanzahl: 384
ISBN 978-3-426-52496-1


Klappentext

Sie will sich nicht verlieben. Er hat es schon längst getan.

Carla Santos hält nichts von der Liebe. Und schon gar nicht von unerträglich netten, attraktiven Jungs wie Mitchell, dem Bruder ihrer besten Freundin und Kapitän des Schwimmteams. Denn Carla braucht eine harte Schale, damit ihr das Leben nichts mehr anhaben kann. Damit sie es schafft, ihre beiden kleinen Brüder allein groß zu ziehen und nebenbei auch noch Job und Studium zu stemmen. Deshalb darf niemand wissen, dass sie panische Angst vor Wasser hat, seit sie als kleines Mädchen mit ansehen musste, wie ihre Mutter ertrunken ist. Niemand soll Carla schwach sehen.


Doch als Carla bei einer Party in den Pool stürzt, ist es ausgerechnet Mitchell, der sie in letzter Sekunde vor dem Ertrinken rettet. Gegen ihren Willen lässt Mitchell Carlas Mauern bröckeln, aber bevor sie ihm ihre Gefühle gestehen kann, schlägt das Leben noch einmal mit aller Härte zu. Carla muss sich endlich ihrer größten Angst stellen, wenn sie Mitchell für sich gewinnen will.



Meine Meinung


Vorab möchte ich mich von Herzen beim Droemer Knaur Verlag bedanken, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat meine Meinung jedoch in keinster Weise beeinflusst. 


Carla - geheimnisvoll, charmant und direkt. Diesen Eindruck habe ich als Leserin im ersten Buch der Reihe von ihr erhalten, doch eigentlich steckt so viel mehr dahinter. In den ersten Kapiteln wird schnell klar, dass sie vor allem eins ist: tough. Mit zwei Brüdern daheim meistert sie deren Erziehung, ihr Studium und einen Job. Hilfe anzunehmen, kommt für sie gar nicht in Frage - wozu auch? Bisher hat hat es ohne ja auch immer geklappt.
Carla ist meiner Meinung nach eine unglaublich authentische Protagonistin. Mit ihrem spanischen Temperament, einem großen Herz und den kleinen Macken (wie zum Beispiel die Sache mit den Sprichwörtern) konnte ich sie mir bildlich vorstellen.

Gleichzeitig spiegeln sie selbst und die Dinge, mit denen sie zu kämpfen hat, oft das echte Leben wider. Ängste, Verantwortung, Vertrauensprobleme - in der Realität muss die rosarote Brille irgendwann abgenommen werden, und Tami hat sie gar nicht erst aufgesetzt. Was mir besonders gut gefallen hat, war auf jeden Fall ihre Charakterentwicklung bzw. erstmal, dass es eine gibt. Vergleicht man den Anfang und das Ende der Geschichte, dann fallen mehr als ein oder zwei Veränderungen auf, was für mich immer ein Zeichen dafür ist, dass sie aus den gegebenen Situationen gelernt hat (sehr erfreulich!)


"Zugegeben, ich konnte es nicht ausstehen, wenn ich Schwäche zeigte, doch irgendwie... konnte ich mich bei ihm fallen lassen."

~ Zitat, S. 297

Mitchell hingegen hat bei mir im ersten Moment keine große Faszination ausgelöst. Ein Profischwimmer aus gutem Hause - und der soll am Besten zu Carla passen? Aber auch hier dauert es nicht lange bis man erkennt, dass auch hinter seiner Person und Fassade mehr steckt. Es hat mich ziemlich erschreckt, dass ich in die typische (vielleicht auch offensichtliche) Falle getappt bin und ihn voreilig verurteilt habe. Ja, auch ich habe aus diesem Buch gelernt bzw. eine Erinnerung daran bekommen, mich mit meinem Urteil zurückzuhalten bis ich mehr Hintergrundwissen und Beweggründe besitze.

Mitchells Art und Weise hat mich als Leserin besonders berührt. Was Carla meiner Meinung nach erst zu spät realisiert, ist, dass er mindestens genauso viele Termine und Pflichten wahrzunehmen hat wie sie, und trotzdem bleibt er nicht nur für Carla, sondern auch für seine Schwester und seine Freunde ein stetiger Ansprechpartner mit einem offenen Ohr.


"Mein Hirn wurde von so vielen verschiedenen Emotionen überflutet, dass ich mich schon beinahe berauscht fühlte. Mitgefühl, Schmerz, der Drang, sie beschützen zu wollen, Sehnsucht, Hochachtung."

~ Zitat, S. 244

Anhand der Protagonisten, aber ebenso anhand aller Nebenfiguren, kann man also 1a die ausgiebige Recherche und Konstruktion der einzelnen Charaktere der Autorin erkennen. Sie lässt diese logisch und in den richtigen Stellen impulsiv handeln.



Was den Schreibstil angeht, habt ihr vielleicht schon einiges gehört ("einzigartig, der Wahnsinn, so unfassbar gut für eine Debütreihe etc.") und ich kann diesen Bewertungen nur zustimmen! Tami Fischer schafft es, gleichzeitig gefühlvoll und ernst, aber auch locker und humorvoll zu schreiben. Gerade letzteres hat mich immer wieder positiv überrascht und mehrmals musste ich über ein tolles Wortgefecht oder Carlas lustige Gabe, unabsichtlich falsche Sprichwörter zu erfinden, breit grinsen.

Carlas Mundwinkel begannen zu zucken. "Fängst du jetzt an zu singen?"
"Was?"
"Na, das machen Disneyprinzessinnnen doch andauernd. Trällern und tanzen und geben irgendeinen Unsinn über Liebe von sich [...]

~ Zitat, S. 129 f.


Ihr könnt es vermutlich erahnen: "Sinking Ships" hat mich nicht enttäuscht! Es war ein sehr ergreifendes und authentisches Buch, das vor allem durch die sympathischen Charaktere und den großartigen Schreibstil geprägt wird. Dementsprechend kann ich es auf jeden Fall weiterempfehlen!
Gerne könnt ihr mir eure Meinung in den Kommentaren hinterlassen, ansonsten sehen wir uns beim nächsten Beitrag.
Alles Liebe,
eure Lea ✨

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